Immer wieder begegneten uns einfache und aus Holz gefertigte Tafeln oder Haustüren an denen die aktuellen Traueranzeigen der gerade Verstorbenen angeschlagen sind. Wir erinnerten uns an unseren Aufenthalt in Trang in Thailand. Auch dort wurde an öffentlichen Plätzen mit Hilfe von Zetteln darüber informiert, wer nicht mehr Mitglied der Gemeinde war.
Betrachtet man sich dieses, im wahrsten Sinne des Wortes, schwarze Brett so fallen einem die vielen unzähligen Reißzwecken und Nägel auf, mit denen die Anzeigen festgeklemmt wurden.
Ist es vielleicht ein Ritual, die verbleibenden Befestigungen der Zettel an dem Brett zu belassen oder lassen sich diese nicht mehr entfernen, weil die Verbliebenen einen letzten und für immer bleibenden Hinweis auf ihren Verstorbenen hinterlassen wollten?
Einen über mehrere Generationen bleinende Erinnerung hinterläßt eine in Glas gefasste Hinweistafel in einer der vielen Kirchen von Trogir.
Sie zeigt die Namen und Fotos von verstorbenen Mitgliedern der Gemeinde, welche im Krieg in den Jahren zwischen 1991 und 1995 gefallen sind.
Schon oft haben wir durch Erzählungen von Menschen, welche diesen Krieg überstanden haben, erfahren. Das erste Mal jedoch blickt man in die nicht mehr existierenden Gesichter von Menschen die dem Alter her unsere Eltern und Freunde sein könnten und stellt fest, all das grausame ist noch gar nicht so lang her.